Ubuntu und Windows 10 haben nicht viel gemeinsam bis auf eines. Zwei mal pro Jahr kommt ein riesen Update wenn es um neue Funktionen geht. Bei Ubuntu kann man diese Funktionen bereits vorab testen. Anders als Microsoft hält man sich im Hause Ubuntu an einen eigens entwickelten Releaseplan.
Die Version 20.04 ist seit dem 25.04 bereits als Download Verfügbar.
Nachdem Release von Ubuntu 19.10 im Herbst ist jetzt endlich der Frühlings Patch da, Ubuntu 20.04 war bereits vorher als Betaversion für Testzwecke Verfügbar.Anders als Windows 10, wo man Namen wie „Mai Update“ gewöhnt ist, zieht Ubuntu im Übrigen die Sache mit den Codenamen eiskalt durch. Für Ubuntu 20.04 hat man sich für „Focal Fossa“ entschieden. „Focal“ bedeutet dabei soviel wie „im Brennpunkt“ und die Fossas kennen Fans des Films Madagascar, es sind die dort heimischen Frettkatzen.
Von Ubuntu könnte sich Windows die ein oder andere Scheibe abschneiden. Besonders angenehm ist der Testmodus. Nutzer müssen nur die Image-Datei laden und boot-fähig auf einen Stick schreiben, was unter Windows zum Beispiel sehr einfach mit Rufus klappt. Dann können Sie Ubuntu 20.04 im Live-Betrieb auf Ihrer Hardware testen. Stellen Sie dazu die Sprache auf „Deutsch“ um und klicken Sie im Installer auf „Ubuntu ausprobieren“.Alternativ bietet es sich zum unverbindlichen Angucken an, Ubuntu 20.04 in einer virtuellen Maschine zu installieren. Das können Sie unter Windows ganz einfach mit Virtualbox tun.
Alle zwei Jahre bringt Ubuntu ein sogenanntes Long Term Support Release auf den Markt und bei Ubuntu 20.04 ist es wieder soweit. Das kommt deshalb verlängertem Support von fünf Jahren. Bei Ubuntu 20.04 können Unternehmen gegen Aufpreis auch besonders langen Support kriegen, er läuft dann 10 Jahre. Ein LTS-Release eignet sich auch besonders gut für Nutzer, die auf ein stabiles System besonderen Wert legen. Auch andere Distributionen, die ihren Nutzern einen stabilen Unterbau liefern wollen, greifen oft zu LTS-Versionen.
Ubuntu wird in kleinen Schritten verbessert und kippt Neuheiten nicht einfach so in den Markt. Das gilt besonders für die LTS-Versionen, denn hier müssen sich die Entwickler dazu durchringen, sämtliche Features fünf Jahre zu supporten. Deshalb sind einige Neuheiten eher kosmetischer Natur.Neues Theme: Natürlich gibt es neue Wallpaper und das verwendete Gnome 3.36 ändert das Farbschema. Statt Grün und Orange rückt Lila als Akzentfarbe in den Vordergrund. Auch die Ordner im Datei-Manager kommen in neuer Optik.
Wer möchte, kann Ubuntu über die Einstellungen und „Darstellung“ von der Standardansicht explizit in den hellen oder dunklen Modus umschalten.Amazon-App entfernt: Viele Jahre lang wurde Ubuntu mit einer vorinstallierten Amazon-App ausgeliefert. Die ließ sich zwar einfach entfernen, aber schon allein der Anblick nervte viele Nutzer. Mit Ubuntu 20.04 verschwindet die App aus den Installations-Images.Beschleunigte Tools: System-Tools wie der Taschenrechner oder die Übersicht über Log-Dateien starten mit Ubuntu 20.04 schneller.Login- und Sperr-Bildschirm: Gnome 3.36 renoviert auch den Login-Screen sowie den Sperr-Bildschirm. Beides dürfte angestammten Ubuntu-Nutzern sofort auffallen.Weniger Störungen: Benachrichtigungen klemmt man mit einem neuen Schalter einfach ab, um ungestört am Rechner zu arbeiten.Schnelleres VPN: Zwar nutzt Ubuntu noch nicht Kernel 5.6 mit integrierten Wireguard, aber das neue VPN-Protokoll wird in den verwendeten Kernel zurückportiert. Freuen Sie sich also auf schnelleres VPN in Ubuntu 20.04.Software-Updates: Natürlich kommt Ubuntu 20.04 auch mit aktualisierter Software, etwa Kernel 5.4, Firefox 74 oder LibreOffice 6.4.22.